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Strihzgi – audiovisueller Rundgang durch Densbüren

Das Projekt verdeutlicht die Kraft der Kreativität, gemeinsam etwas zu schaffen, das in der Schulgemeinde sichtbar ist. Die Adaption an die Schulstufen und die kooperativen Ansätze förderten die vielfältige Beteiligung. Das Projekt inspiriert, Bildung mit Gemeinschaft und Inklusion zu verbinden.

Kinder halten Wegweiser aus Holz vor ihre Gesichter.
Jede Altersstufe leistete ihren eigenen Beitrag zur Gestaltung des Wegs.

Im Rahmen eines umfangreichen Jahresprojekts haben sich die Schülerinnen und Schüler der Schule Densbüren sowie der kooperativen Klasse der Stiftung Schürmatt mit alten Sagen aus der Region beschäftigt. Gemeinsam entwickelten sie einen audiovisuellen Rundgang durch die Gemeinde, der als „Strihzgi-Weg“ der Öffentlichkeit zugänglich ist. Auf diesem Rundgang gibt es eine Vielzahl an Hörspielen, Liedern, Filmen, Interviews, Spielen und Geschichten zu entdecken. Jede Altersstufe leistete ihren eigenen Beitrag zur Gestaltung des Wegs. Durch die Einbindung lokaler Fachpersonen und Kulturschaffender als auch die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde entstanden eindrucksvolle Verbindungen zwischen Natur, Mensch und Gemeinschaft. Das Projekt spannt den Bogen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart und dient als Ausgangspunkt für die Entstehung neuer Sagen. Das hohe Engagement der Beteiligten hat zu einem starken Gemeinschaftsgefühl beigetragen, das dem Projekt eine positive Aussenwirkung und starke Ausstrahlung verleiht. Das Projekt wurde 2023 mit dem „Funkenflug“ ausgezeichnet.

Kinder halten beschriftete, farbige Blätter in die Höhe.
Auf dem Rundgang gibt es eine Vielzahl an Hörspielen, Liedern, Filmen, Interviews, Spielen und Geschichten zu entdecken.  Foto: Schule Densbüren
Strihzgi-Lied © Schule Densbüren

Gemeinschaft stärken und Wissen vermitteln

Mit dem Strihzgi-Weg gelang der Schule das Vorhaben, ein Projekt fürs Dorf auf die Beine zu stellen. Die Gestaltung eines Audiopfads vor Ort weckte ein Gemeinschaftsgefühl und schaffte Ansatzpunkte für anregende Gespräche mit Anwohnerinnen, Anwohnern und Eltern. Ortsansässige Vereine machten Ausflüge zum Strihzgi-Weg und auch Schulen aus umliegenden Regionen erkundeten den Pfad. Der audiovisuelle Weg strahlte über Multiplikatoren wie Familien, Lehrpersonen sowie engagierte Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner weit über regionale Grenzen aus. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Wald und Natur in den Schulklassen wurden die Sinne geschärft und das Wissen vertieft. Zudem erwarben die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse über diverse Hörprodukte – Geschichten, Hörspiele, Interviews, Lieder und Klangteppiche – samt ihrer Erstellung.

Wichtelhaus aus Naturmaterialien im Wald.
Die Kindergartenkinder und die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe, inklusive kooperative Klasse, bauten an Waldtagen Behausungen aus Naturmaterialien. Foto: Schule Densbüren

Schlüssel zum Erfolg im Schulprojekt

Die Lektion dieses Projekts ist klar: Die Anpassung der Inhalte an die verschiedenen Schulstufen war entscheidend. Die Lehrpersonen wollten, dass die Schülerinnen und Schüler die kreativen Beiträge lieferten. Daher wurden spezifische Methoden entwickelt, die es allen – von Kindergarten bis zur 6. Klasse – ermöglichte, einen eigenen Beitrag zu kreieren.

Um über Monate hinweg das Interesse zu wahren, wurden regelmässig kleinere Aufgaben eingebunden, die als Rohentwürfe präsentiert wurden. Dies ermöglichte später eine gezielte Auswahl und Produktion der finalen Audiobeiträge im Studio. Die stufenspezifischen Ansätze waren entscheidend, um die Beteiligung und Begeisterung zu erhalten. Dieser Ansatz, kombiniert mit einer sorgfältigen Auswahl und Verdichtung von Inhalten, führte zu einer erfolgreichen Umsetzung des Projekts.

Zeichnung eines Wichtels auf einer Blumenwiese.
Die Mittelstufenklasse entwickelte zwei Bilder für die Fussgängerunterführung, die auch auf dem Schulweg von zahlreichen Schülerinnen und Schüler liegt. Foto: Schule Densbüren

Rollenaufteilung Lehrpersonen und externer Fachperson

Im Rahmen dieses Projekts zur kreativen Medienproduktion spielte die Zusammenarbeit zwischen dem Schulteam und externen Fachpersonen eine entscheidende Rolle. Die Entstehung der vielfältigen Inhalte, darunter Texte, Audiobeiträge, Geschichten und Hörspiele, wurde von den Lehrpersonen eng begleitet und gesteuert.

Ein besonders bemerkenswerter Aspekt war die Kooperation mit dem „Fahrenden Tonstudio“, das für eine Woche in der Schule stationiert war. Hier wurden die Audiobeiträge von höchster Qualität professionell aufgezeichnet. Stefan Bregy, ein erfahrener Musiker und Soundexperte, führte die Schülerinnen und Schüler in die technischen und künstlerischen Feinheiten der Aufnahmeprozesse ein. Seine Anleitung ermöglichte es den jungen Teilnehmenden, die Beiträge mit beeindruckender Wirkung und Klarheit aufzuzeichnen.

Junge sitzt vor einem Laptop.
Im fahrenden Tonstudio haben die Schülerinnen und Schüler Audiobeiträge wie Hörspiele, Klanglandschaften, Kurzgeschichten, Lieder und Interviews produziert. Foto: Schule Densbüren

Die nahtlose Abwicklung des Projekts wurde durch eine sorgfältige Planung und Koordination ermöglicht. Die Projektleitung arbeitete eng mit der externen Fachperson zusammen, um einen präzisen Zeitplan zu erstellen.

Während die Lehrpersonen die Probenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern gestalteten, übernahmen sie auch die Rolle von Coaches. Sie begleiteten die Schülerinnen und Schüler nicht nur während den Vorbereitungen, sondern begaben sich auch gemeinsam mit ihnen ins Tonstudio. Diese Partnerschaft aus Fachwissen und pädagogischer Anleitung gewährleistete, dass die kreativen Potenziale der Schülerinnen und Schüler maximal genutzt wurden und ein beeindruckendes Ergebnis erzielt werden konnte.

Insgesamt verdeutlichte diese Zusammenarbeit zwischen dem Schulteam und der externen Fachperson die Synergieeffekte, die durch das Zusammenführen verschiedener Kompetenzen entstehen können. Die Schülerinnen und Schüler erhielten nicht nur eine fachkundige Anleitung, sondern auch eine inspirierende Lernumgebung.

Kleine Wäscheleine mit bunter Wäsche im Wald.
Die Schülerinnen und Schüler haben Sagen gehört, recherchiert und nacherzählt, Figuren geschaffen, Geschichten erforscht und neue erfunden.  Foto: Schule Densbüren

Integration der kooperativen Klasse

In einem bemerkenswerten Beispiel für inklusive Bildung wurden die acht Schülerinnen und Schüler der kooperativen Klasse, die kognitive Einschränkungen aufwiesen, in das Strihzgi-Kulturprojekt in Densbüren integriert. Diese Schülerinnen und Schüler arbeiteten regelmässig eng mit ihren Altersgenossen aus der Regelklasse zusammen, wobei diese inklusive Partnerschaft auch in anderen Aspekten ihres Schulalltags praktiziert wird.

Im Strihzgi-Projekt wurden die Aufgaben und Anforderungen für die Schülerinnen und Schüler der kooperativen Klasse entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten angepasst. Die Lehrpersonen sorgten dafür, dass die ihnen gestellten Aufgaben gut strukturiert und verständlich waren. Dies ermöglichte es ihnen, sich aktiv in das Projekt einzubringen und an den kreativen Prozessen teilzunehmen.

Wegweiser aus Holz liegen auf einem Tisch.
Die verschiedenen Posten wurden zusammen mit den Schülerinnen und Schülern entwickelt und aufgebaut. Foto: Schule Densbüren

Die Zusammenarbeit zwischen den Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Klassen war facettenreich. In einigen Fällen arbeiteten die älteren Schülerinnen und Schüler mit den jüngeren zusammen, um gemeinsam bestimmte Aufgabenstellungen zu meistern. Diese stufenübergreifenden Kooperationen förderten das Lernen und die sozialen Interaktionen.

Besonders herauszustreichen war die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler der kooperativen Klasse bei den Tonaufnahmen. Mit Unterstützung von erwachsenen Begleitpersonen konnten alle einen eigenen kurzen Audiobeitrag aufnehmen. Dies war eine erhebliche Leistung, die sowohl die Schülerinnen und Schüler selbst als auch die Lehrpersonen, die externe Fachperson und die Mitschülerinnen und Mitschüler mit Stolz erfüllte. Dieses gemeinsame Erreichen von kreativen Zielen verdeutlichte eindrucksvoll die Bedeutung von inklusiven Bildungsansätzen.

Wegweiser und Kugelbahn aus Holz im Wald.
Eine Kugelibahn ist Teil des Themenwegs, der durch Densbüren führt und Geheimnisse von den „Strihzgis“ verspricht. Foto: Schule Densbüren

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Strihzgi – Alte Sagen und neue Geschichten

Involvierte Kulturschaffende

Alexandra Frosio (Schauspielerin und Geschichtenerzählerin): www.alexandrafrosio.ch / Stefan Bregy (Musiker und Kulturvermittler): www.dasfahrendetonstudio.ch

Zeitraum Projekt 19.08.2022 bis 01.04.2023
Schule(n) Primarschule Densbüren und kooperative Klasse der Stiftung Schürmatt
Schulklassen 4
Anzahl Schülerinnen und Schüler 65
Schulstufe(n) Kindergarten, 1. bis 3. Klasse, 1. bis 3. Klasse Schürmatt, 4. bis 6. Klasse
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Anita Zihlmann

Anita Zihlmann arbeitet als Fachlehrerin für Deutsch, Französisch und Bildnerisches Gestalten seit 2020 an der Schule Densbüren. Sie ist kulturverantwortliche Lehrperson und organisiert für die Schule regelmässig Besuche von Kulturveranstaltungen oder lädt Kulturschaffende in die Schule ein. Dabei greift sie auf ein grosses Netzwerk aus ihren vorangehenden Engagements als Theaterleiterin des Theaters Tuchlaube Aarau und Projektkoordinatorin bei der Fachstelle Kulturvermittlung, Kanton Aargau zurück. Neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin arbeitet Anita Zihlmann als Produktionsleiterin, Theaterpädagogin und Tourneeplanerin für Jörg Bohn Theaterproduktionen.

Webseite: https://www.anitazihlmann.ch/